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Logopädie nach einem Schlaganfall

Infolge eines Schlaganfalls kann es zu Schädigungen der Sprachregion im Gehirn kommen (aus dem griechischen „ohne Sprache“).

Etwa ein Drittel der Schlaganfall-Patienten leiden anfangs unter einer Aphasie. Bei einem Drittel dieser Patienten normalisieren sich die Sprachfunktionen ohne therapeutische Maßnahmen in den ersten vier Wochen nach dem Schlaganfall.

Danach nimmt die spontane Verbesserung der Sprache wieder ab. Eine professionelle Sprachtherapie ist deshalb bei Patienten mit Aphasie grundsätzlich sinnvoll.

Eine Sprachtherapie bringt etwa bei zwei Dritteln der Schlaganfall-Patienten eine Verbesserung des Sprechens und des Verstehens. Die Schwere der Störung und die Größe des betroffenen Gehirnareals sind für die Prognose entscheidend.

 

Man unterteilt die Aphasie in vier Formen:

  • Globale Aphasie
    Das Sprachverständnis und die Wortbildung sind gestört. Der Patient äußert manchmal Sprachautomatismen, wie "so, so". 
    Der Sprachfluss ist deutlich eingeschränkt. Auch das Lesen und Schreiben ist schwer gestört.
  • Broca-Aphasie
    Die Wortbildung und Aussprache sind erschwert. Das Sprachverständnis ist meist relativ intakt. Der Sprachfluss ist verlangsamt. Sätze werden bis hin zum "Telegrammstil" verkürzt. Die Schriftsprache ist im ähnlichen Ausmaß betroffen.
  • Wernicke-Aphasie
    Das Sprachverständnis ist gestört. Ein Begriff kann nicht mit dem entsprechenden Wort in Verbindung gebracht werden. Die Patienten reden oft besonders viel. Die Kommunikation kann dadurch gestört sein. Die Wörter sind meist lautlich verändert ("Kauderwelsch").
  • Amnestische Aphasie
    Hier ist vor allem die Wortfindung gestört. Betroffene haben oftmals große Probleme Gegenstände zu benennen ("um den heißen Brei reden"). Sie haben kaum Schwierigkeiten mit dem Sprechverständnis.

Sprachtherapie

Die Sprachtherapie findet meistens in Einzelsitzungen statt. Vor der Therapie wird mit einem standardisierten Test geprüft, um welche Form der Aphasie es sich handelt und wie schwer Sprache und Kommunikation gestört sind.

Bei einem frühzeitigen Therapiebeginn, also in den ersten vier Wochen nach dem Schlaganfall, sind die Heilungserfolge am besten.

Später werden spezielle Symptome der Sprachstörung behandelt.

Die logopädische Praxis ist behindertengerecht ausgeführt und kann mit einem Rollstuhl erreicht werden.